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Alles rund um den Bass - Bassbelegung, X-Bass, H-Bass, wieviele Knoepfe

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Themenstarter

Hidiho liebe ZaumQuetscherInnen!

Heute möchte ich ein ganz wichtiges Thema ins Rampenlicht setzen: die Bassbelegung der Bassknöpfe.

 

Als erstes: was heißt denn eigentlich Bassbelegung?

Unter Bassbelegung verstehen wir, welche Töne beim Drücken bzw. Ziehen + Betätigung eines Bassknopfes eigentlich erklingen. Dies variiert je nach Stimmung natürlich. Aus diesem Grund beleuchten wir zum besseren Verständnis die Schemastimmung einer GCFB-Harmonika zu Veranschauunsgzwecken.

 

Ein wichtiges Prinzip der Steirischen Harmonika zuerst: Die äußere Bassreihe, als unsere "wichtigere", ist IMMER gleich belegt - zumindest bei einer handelsüblichen Harmonika mit 15 Bassknöpfen. Auch bei 16 bzw. 17 Knöpfen (= Harmonika mit X-Bass) ist sie zu 99% Wahrscheinlichkeit immer gleich. Warum nur 99%? Da es auch hier bei fortgeschrittenen Spielern oft Individuallösungen gibt, bei denen der X-Bass auf Zug einen anderen Ton als den "gewohnten" hat.

Neben allen Grundbässen befindet sich ein Dur-Akkord.

 

Was ist eigentlich ein X-Bass?

Der X-Bass ist der Wechselbass der 1. Reihe. Bei den Modellen mit 15-Bassknöpfen besitzt die 1. Reihe keinen "regulären" Wechselbassknopf in der äußeren Bassreihe. Der Wechselbass kann aber trotzdem gespielt werden, man muss dafür aber in die innere Bassreihe ausweichen (näheres dazu siehst du außerdem in unserer Übungssektion genauer erklärt). Die Bezeichnung X-Bass kommt von der Harmonikagriffschrift. Die vierte Reihe wird mit Dd beziffert, die dritte mit Cc, die zweite mit Bb und die erste Reihe wird mit Aa beziffert. Da es vor dem Buchstaben A keinen mehr gibt, also zumindest nicht im deutschen ABC 🙂 , hat man sich kurzerhand dazu entschlossen den Buchstaben X dafür einzusetzen. Manchmal wird dieser Bass bei der Griffschrift aber auch mit W für Wechselbass gekennzeichnet, dies hat sich aber meiner Meinung nach nie so wirklich etabliert.

 

Was hat es mit dem sogenannten H-Bass auf sich?

Der H-Bass lässt den Ton "H" erklingen (bei der Schemastimmung GCFB). Dies ist besonders dann wichtig zu wissen wenn man sich eine Harmonika mit MEHR als 15 Bassknöpfen zulegen will. Grund: Koppelung verschiedener Basstöne. Was soll das nun wieder heißen, hab ich recht? 😉

Koppelung bedeutet, dass wenn man einen gewissen Knopf in der äußeren Bassreihe drückt, gleichzeitig mehrere Knöpfe niedergehen, auch wenn sie grade nicht gedrückt werden. EIN MEGA WICHTIGER HINWEIS: wenn du dir eine neue Harmonika zulegen willst, achte immer darauf das der H-Bass NICHT gekoppelt ist da du ansonsten weniger Basstöne zur Verfügung hast. Dies ist dann vielleicht um 100-200 Euro günstiger, aber im Nachhinein wirst du merken, dass dir Basstöne fehlen, die bspw. für Bassläufe oder Basssoli essentiell sind.

Der H-Bass ist bei der handelsüblichen 15 knöpfigen Bassausfertigung das unterste Knöpferl der inneren Bassreihe. Wenn du 16 oder 17 Knöpfe hast ist dieser größtenteils gleichtönig, klingt als beim Drücken und Ziehen gleich.

 

Wie soll ich denn nun meine Bässe bei der Harmonika belegen?

DRUCK:

Die äußere Bassreihe haben wir bereits geklärt - die ist standardmäßig richtig belegt. Bei der inneren Bassreihe gibt es unterschiedliche Auffassungen. Vorweg, wir haben ein eigenes Stimmschema, dass es aber schon lange Zeit gibt dargestellt, mit dem du optimal bei uns lernen kannst, und mit dem du generell überall gerne gesehen bist 🙂 Die Darstellung des Stimmschemas kannst du bei den Anhängen finden - wieder in der Schemastimmung GCFB, wenn du dies beim Auftrag für eine neue Harmonika weitergibst kennt sich jeder aus 🙂

Nun aber zur inneren Bassreihe. Generell gibts da sehr große Unterschiede. Wir plädieren ganz stark dafür, dass du direkt oberhalb des Grundbass der jeweiligen Reihe den sogenannten Terzbass hast. Wenn wir nun von klingenden Tönen sprechen hieße das Grundbass der 2. Reihe C, Terzbass E und der Wechselbass wäre das G. Somit kannst du beim Bass auf einfach Weise eine Dreiklang, hier C-Dur, spielen.

Neben den tiefen Grundbässen der inneren Bassreihe befinden sich daneben wieder die sogenannten Akkorde. Der Akkordbass bestimmt dabei das Geschlecht der Tonart - soll heißen spiele ich in Dur oder in Moll. Als kleines Beispiel: Nehme ich nun wieder den Terzbass der zweiten Reihe E so wäre der Dur Dreiklang E-Gis-H, der Moll Dreiklang wäre E-G-H. Man kann in diesem speziellen Fall entscheiden ob man lieber einen Dur oder Molldreiklang eingebaut haben will. Klare Empfehlung im konkreten Fall: Dur-Dreiklang. Warum? Den Moll Dreiklang kann man sich erschwindeln in dem man einen anderen Akkordbass dazudrückt, in dem Fall den der ersten Reihe - dann hat man die Töne E ghd = Em7. Klingt zwar ein bisserl anders, aber stört in den meisten Fällen nicht.

Bevor ich mich nun weiter verzettel, das selbe gilt beim Grundbass + darüberliegenden Terzbass der 3. Reihe. Quasi alles um 2 Knöpfe in Richtung Knie verschoben, gleiches Prinzip.

Für die innere Bassreihe oberhalb der 4. Reihe belegen wir den Bassakkord aber mit Moll. Warum? Weil wir diesen Dur-Akkord auf einer anderen Position der Harmonika haben und damit unnötige Doppelbelegungen verhindern. Am besten kann man dies bei unserer Schemadarstellung sehen. Konkret haben wir hier nun beim Grundbass B der 4. Reihe das D und den d-Moll Akkord dazu.

 

ZUG:

Wir gehen wieder von der 2. Reihe aus, der Grundbass ist hier auf Zug G, darüberliegend in der inneren Bassreihe das A mit dem A-moll Akkord (Achtung: Terzbass stimmt hier nicht weil das keine Terz mehr ist 🙂 ). Ein kleiner Nachteil ist hier leider, dass wir keinen Wechselbass für diesen Mollakkord spielen können. Diesen Nachteil könnten wir durch eine Harmonika mit mehr Bassknöpfen ausgleichen, ist aber eigentlich nicht unbedingt erforderlich, kostet unnötig mehr für überschaubaren Nutzen.

Bei der 3. Reihe darüberliegend in der inneren Bassreihe haben wir nun eine Sonderstellung: die sogenannten IV. Stufe auf Zug. Konkret hieße das in Tönen B + b-dur Akkord. Eine wesentliche Überlegung hierfür ist, dass wir auch in B-Dur auf Zug spielen können. Dies ermöglicht uns schwierige Passagen besser zu bewältigen, unseren Lufthaushalt zu optimieren bzw. haben wir durch das Ziehen anderen Töne der Diskantseite in Kombination mit der Bassbegleitung zur Verfügung. Den Wechselbass müssen wir uns hierfür aber in der inneren Reihe "holen", das unterste Knöpfchen klingend F.

Für die inneren Knöpfe der 4. Reihe haben wir eine ähnliche Ausgangslage: widerrum die sog. IV-Stufe, nun der 4. Reihe. Diese können wir NUR auf Zug spielen. Der Wechselbass liegt bequem beieinander, wie wir es auch in der äußeren Bassreihe gewohnt sind.

 

 

Puh ... Das war grade nicht einfach zu beschreiben. Am besten siehst du dir hierfür die Bilder an - ein Bild sagt ja bekanntlich mehr als 1.013 Worte (das kann sich durchs editieren noch geringfügig verändern :D).

 

Wenn du eine Harmonika bestellen willst helfen wir dir gerne. Wir haben dieses Stimmschema mit dem Namen "ZaumQuetscht" versehen - eigentlich handelt es sich aber um die "erweiterte altsteirische Stimmung".

 

Es gibt noch viele andere Stimmschemata - auf jeden Fall kannst du mit allen Belegungen 95% unseres Angebotes spielen. Bei Stücken mit Mollteilen kanns aber ab und an mal haken. Wir helfen dir dann aber gerne aus der Patsche 🙂

 

Liebe Leute, lasst hören was ihr so dazu zu sagen habt, ich freu mich über jeden einzelnen geistigen Erguss 😀

 

So far, euer Franzi

 
Dieses Thema wurde geändert Vor 4 Jahren 5 mal von Franz Lemmerer
Dieses Thema wurde geändert Vor 3 Jahren von Franz Lemmerer

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