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Melodieseite (diskant) - was muss ich wissen?

Hallo ihr lieben Menschen da draußen!
Am Anfang gleich eine Entwarnung: die Belegung der Töne der Diskantseite ist um einiges gechillter als die beim Bass ?
Trotzdem gibt es einige Dinge die man wissen sollte.
Wieviele Knöpfe hat man eigentlich auf einer handelsüblichen Harmonika?
13 Knöpfe in der 1. Reihe
12 Knöpfe in der 2. Reihe
11 Knöpfe in der 3. Reihe
10 Knöpfe in der 4. Reihe
Et voila = 46 Knöpfe insgesamt
Zum Vergleich, bei der 3-Reihigen Harmonika haben wir in der 1. Reihe 12-, 2. Reihe 11- und 3. Reihe 10 Knöpfe. Hier kann es je nach Bauform aber starke Unterschiede geben (Stichwort: Kinderharmonikas, oder slowenische 3-Reiher).
Die genaue Belegung für die Schemastimmung GCFB kannst du beim angehängten Dokument finden.
Aber es gibt trotzdem noch wichtige Punkte die besprochen werden müssen. Die Steirische Harmonika ist ein diatonisches Instrument. Diatonisch heißt "leitereigen" was widerrum heißt, dass die Töne der jeweiligen Reihe immer zu einer gewissen Tonart gehören. Bei C-Dur (=2. Reihe) wären dies salopp gesagt c-d-e-f-g-a-h-c usw. Aber Vorsicht, die Töne sind nicht nebeneinander angereiht, was du aber bestimmt schon weißt :). Stattdessen haben wir bei der Harmonika bei den jeweiligen Reihen Dreiklangszerlegungen. Konkret in der 2. Reihe: C dann E dann G = CEG = C-Dur Dreiklang. Die nächsten 3 Töne wären wieder CEG, danach wieder CEG. Also immer das Gleiche - auf DRUCK.
Bei Zug haben wir eine ähnliche Situation: nur erklingt anstatt des C-Dur Dreiklang der G-Dur Dreiklang mit einer sogenannten Septime (7). Die Töne wären dann GHDF = G-Dur7 = sog. Dominantseptakkord. Hier sind wir nun auf ZUG in der zweiten Reihe. Diese Thematik wird in einem anderen Beitrag nochmal genauer besprochen.
Eine Sonderstellung abseits des Erklärten finden wir in der 1. Reihe: und zwar bei den Knöpfen 1 und 2 (nahe Kinn). Diese Töne sind sogenannten "künstliche Halbtöne" also nicht leitereigen, haben also beispielsweise bei der normalen C-Dur nix verloren. Konkret handelt es sich um die Töne Gis bzw. Cis. Diese 2 Töne fehlen auf der Harmonika um es zu einem vollwertig chromatisch erklingenden Instrument zu machen (vgl. Klavier - man spielt alle Tasten also schwarz und weiß nacheinander = Chromatik). Die zwei besagten Töne sind gleichtönig, erklingen also bei Druck und Zug gleich. Damit kommen wir zu einer neuen kleinen Problemstellung: die Töne Gis und Cis sind nur in einer Tonhöhe verfügbar. Im Vergleich dazu haben wir das C der 2. Reihe auf Druck in verschiedenen Oktavlagen insgesamt 4 Mal!!!
Und hier kommt nun eine Sonder-Harmonikabauform zur Sprache, von der einige von euch bestimmt bereits etwas gehört haben: der sogennante "50-Taster" oder eine moderne Version davon, der "versetzte 46-Taster". Hier haben wir 4 zusätzliche Töne auf Druck bzw. Zug zur Verfügung, wodurch wir unseren Tonvorrat erweitern können und beispielsweise das Gis bzw. Cis in zwei statt einer unterschiedlichen Oktavlagen (Tonhöhe) dazubekommen. Schon ist unsere Klangpalette wieder erweitert worden. Zu diesem Thema möchte ich aber noch gerne in einem separaten Beitrag referieren, da es hier, eh wie immer bei der Steirischen ? , verschiedenste Auffassungen gibt.
Stay tuned, da kommt bestimmt bald wieder was von mir, euer Franzi
I'm in love with my RUMPÜ <3