Grüß Gott!

Heute möchte ich euch kurz darüber aufklären, was es mit dem Begriff Schwebung eigentlich so auf sich hat. Gemeinhin spricht man bei der Steirischen auch von einem sogenannten "Tremolo" (italienisch tremare = beben).
Die italienische Herleitung beschreibt auch gleich die für uns wichtige klangliche Auswirkung: das „Beben“ = die hörbare Bewegung eines Tones.

Physikalisch betrachtet wird ein Ton erzeugt, wenn etwas in Schwingung gebracht wird. Bei der Steirischen werden die Stimmzungen zur Tonerzeugung in Schwingung versetzt, in dem man zusammendrückt (=Überdruck) oder auseinanderzieht (=Unterdruck). Dies alles passiert durch Luft.

Beim Instrument ist es nun so, dass wir für jeden gedrückten Ton mehrere Stimmzungen für den gleich klingenden Ton in Schwingung versetzen. Je nach Bauart der Harmonika ist dies unterschiedlich.

2-chörige Harmonikas = 2 gleich gestimmte Stimmzungen für den gleich klingenden Ton werden in Schwingung versetzt

3-chörige Harmonikas = 3 gleich gestimmte Stimmzungen für den gleich klingenden Ton werden in Schwingung versetzt

 

Soweit die Theorie, ganz stimmt die soeben angeführte Erklärung nun aber nicht, weil nun die Schwebung ins Spiel kommt. Wir ziehen nun zum besseren Verständnis den Referenzstimmton „a1“ heran.

Beispiel 3-chörige Harmonika:
Der Ton „a1“ schwingt mit einer Frequenz von 440 Hertz = 440 Schwingungen pro Sekunde.
Damit wir eine Schwebung erreichen werden unsere 3 Stimmzungen mit einer kleinen Differenz gestimmt.
Ganz vereinfacht erklärt (praktisch ist dies etwas komplizierter):
Ton 1: 439 Hz
Ton 2: 440 Hz
Ton 3: 441 Hz

Dadurch das unsere Töne nun alle unterschiedlich schwingen, im Prinzip aber den (fast) gleichen Ton erzeugen, hört man ein Auf- und Abschwellen des Tones = Schwebung. Ein guter Vergleich hierfür ist Beispiel die Stimme von OpersängerInnen. Sie bedienen sich dieses Prinzipes, hier heißt die Technik aber Vibrato (der Ton vibriert).

Bei der Harmonika ist der Begriff „flach gestimmt“ sehr oft in Gebrauch. Dies heißt eigentlich nichts Anderes, als das die 3-Chöre des jeweiligen Tones sehr nahe beieinander sind und dadurch ein sehr ruhiger, sanfter Ton entsteht (wenig Hz-Differenz). Dafür hat man bei solchen Instrumenten den Abstrich, dass sie weniger laut klingen.

Somit ist, sehr laienhaft, das Prinzip der Schwebung auf der Steirischen Harmonika erklärt. Bitte lasst uns gerne eure Kommentare und Erfahrungen da. Auch Fragen sind natürlich willkommen 😊

Schönen Abend